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Frostiger April lässt Heizkosten steigen
Heidelberg. Verbraucher in Deutschland mussten im vergangenen Winter deutlich mehr heizen. Vor allem der frostige April verhagelte die bis dato so milde Heizsaison. Die Kosten entwickelten sich je nach Heizsystem unterschiedlich. Während Gaskunden ein Plus von 5,6 Prozent hinnehmen mussten, fiel die Rechnung für Heizölkunden um 0,9 Prozent niedriger aus. Das zeigen Berechnungen des Vergleichsportals Verivox.
Heizbedarf im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen
Der Heizbedarf für einen Musterhaushalt in einem Einfamilienhaus stieg im Vergleich zum milderen Vorjahreszeitraum um 10,3 Prozent. Die zurückliegende Heizsaison war zunächst sehr mild. Im März sprach der Deutsche Wetterdienst noch vom zehnten zu warmen Winter in Folge. Doch dann folgte mit knapp 13 Frosttagen der zweitfrostreichste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Dementsprechend mussten Verbraucher mehr heizen als in der letzten Heizperiode. Gaskunden zahlten im Schnitt 5,6 Prozent mehr
Für Gaskunden führte der deutliche Mehrbedarf zu höheren Kosten. Eine Familie mit Gasheizung zahlte durchschnittlich 1.076 Euro für ein warmes Zuhause. Das sind 5,6 Prozent mehr als in der Heizsaison 2019/2020. Gemäß Verivox-Verbraucherpreisindex kostet eine Kilowattstunde Gas aktuell 5,98 Cent, vor 12 Monaten waren es 5,81 Cent. Damit hat der Gaspreis auf Jahressicht um 2,9 Prozent zugelegt. Zu Beginn der aktuellen Heizperiode im September 2020 lagen die durchschnittlichen Kosten jedoch deutlich niedriger. Verbraucher profitierten zum einen von der Mehrwertsteuersenkung, darüber hinaus wurde zu diesem Zeitpunkt noch kein CO2-Preis auf fossile Brennstoffe fällig. Seither stieg der Gaspreis sukzessive an (+ 9,9 Prozent).
Heizkosten für Heizölkunden 0,9 Prozent niedriger
Für Ölkunden beliefen sich die durchschnittlichen Kosten in der aktuellen Heizperiode auf 1.030 Euro. Das entspricht einem Minus von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei profitierten Besitzer von Ölheizungen von den gesunkenen Rohstoffpreisen, die im Zuge der Corona-Krise zum Teil ins Bodenlose fielen.
Kostete leichtes Heizöl in der Heizperiode 2019/2020 im Mittel 61,04 Euro brutto pro Hektoliter, waren es in dieser Saison durchschnittlich 52,25 Euro. Das entspricht einem Minus von 14,4 Prozent. Zuletzt zogen die Rohölpreise jedoch wieder stark an. Zum einen beflügelte die Erholung der Weltwirtschaft die Preisentwicklung, zum anderen gab es mit der Einführung des CO2-Preises zum Jahreswechsel einen Preissprung nach oben.
Heizölkunden sind in diesem Winter noch glimpflich davongekommen. Wer im September 2020 seinen Tank auffüllte, hat sogar eine der günstigsten Heizperioden überhaupt hinter sich, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Steigende Erdölpreise und ein schrittweise höherer CO2-Preis werden das Heizen mit Öl mittel- bis langfristig immer unattraktiver machen."
Methodik
Für die Berechnung der Temperaturunterschiede wurden die Gradtagzahlen des Deutschen Wetterdienstes herangezogen. Die Gaspreise entsprechen dem Verivox-Verbraucherpreisindex Gas. Die Heizölpreise wurden vom Statistischen Bundesamt übernommen. Der Musterhaushalt entspricht einer drei- bis vierköpfigen Familie in einem freistehenden Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh (Basisjahr 2011). Betrachtet wurden die Heizperiode von September bis einschließlich April.
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