Hinweis zum Strompreisvergleich: Grundversorgungstarif ist voreingestellt.
In der Grundversorgung wird Ihnen gesetzlich eine Kündigungsfrist von 2 Wochen garantiert.

Verschwendungsbilanz: Bequemen Strom- und Gaskunden entgehen 4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2024

Heidelberg. Jeweils ein Viertel der Stromkunden und der Haushalte mit Gasheizung beziehen Energie über den Grundversorgungstarif des örtlichen Versorgers – die mit Abstand teuerste Tarifgruppe. Da sich diese rund 10 Millionen Haushalte weder um einen günstigeren Tarif beim Grundversorger noch um einen Anbieterwechsel kümmern, haben sie im ersten Halbjahr 2024 hochgerechnet rund 4 Milliarden Euro zu viel für Energie bezahlt. Das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox.

Grundversorgung ist der mit Abstand teuerste Tarif

Den Grundversorgungstarif des örtlichen Energieversorgers erhalten alle Haushalte, die sich beim Hausbau oder beim Neueinzug nicht um ein günstigeres Angebot kümmern. Die Vorteile des Grundversorgungstarifs: Er steht allen Kunden zur Verfügung, Strom und Gas sind immer direkt verfügbar. Außerdem kann der Grundversorgungstarif jederzeit gekündigt werden. Der große Nachteil ist der vergleichsweise hohe Preis.

Eine Kilowattstunde (kWh) Strom im Grundversorgungstarif kostete im ersten Halbjahr 2024 im bundesdeutschen Durchschnitt 44,08 Cent/kWh. Im günstigsten Tarif mit Preisgarantie lag der Preis im Bundesschnitt bei 25,01 Cent/kWh. Die Haushalte im Grundversorgungstarif hätten Strom also rund 43 Prozent günstiger beziehen können.

Im ersten Halbjahr 2024 lag der Preis für eine Kilowattstunde Gas im Grundversorgungstarif im bundesdeutschen Durchschnitt bei 13,69 Cent/kWh. Im gleichen Zeitraum kostete eine Kilowattstunde Gas im günstigsten Tarif mit Preisgarantie 7,47 Cent/kWh. Die Gaskunden im Grundversorgungstarif hätten rund 45 Prozent weniger für Gas bezahlen können.

Verbraucher haben rund 4 Milliarden Euro verschenkt

Strom- und Gaskunden im Grundversorgungstarif haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres rund 9,1 Milliarden Euro bezahlt. Im jeweils günstigsten Tarif mit Preisgarantie wären hingegen nur 5,1 Milliarden Euro fällig geworden, was einer entgangenen Ersparnis von rund 4 Milliarden Euro entspricht.

"Die Kosten für Energie sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen, darum sollte niemand mehr als notwendig bezahlen. Strom- und Gaskunden sollten daher ihre aktuellen Tarife prüfen und gegebenenfalls wechseln", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.

Anbieterwechsel ist einfach und sicher

Wer noch im teuren Grundversorgungstarif ist, sollte sich auf jeden Fall um einen günstigeren Strom- und/oder Gastarif kümmern. Der neue Anbieter übernimmt die Kündigung beim bisherigen Versorger und es sind keine technischen Änderungen notwendig. Die unterbrechungsfreie Versorgung ist gesetzlich garantiert. Ein Haushalt im Einfamilienhaus mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh und einem Gasverbrauch von 20.000 kWh kann durch den Wechsel aus dem Grundversorgungstarif zum günstigsten Angebot mit Preisgarantie im Bundesdurchschnitt aktuell insgesamt 2.038 Euro pro Jahr sparen (791 Euro bei Strom und 1.247 Euro bei Gas).

Methodik

Für die durchschnittlichen Strom- und Gaspreise in den Grundversorgungstarifen hat Verivox die verfügbaren veröffentlichungspflichtigen Preise der rund 700 Gas-Grundversorger und der rund 800 Strom-Grundversorger in Deutschland ausgewertet.

Die durchschnittlichen Strom- und Gaspreise bei Neuabschluss wurden anhand der bei Verivox verfügbaren Angebote erhoben. Der Preis pro Kilowattstunde enthält den Arbeitspreis sowie den Grundpreis und basiert auf dem deutschlandweit gewichteten Mittel des günstigsten Preises je Postleitzahl. Berücksichtigt werden ausschließlich Neukundentarife mit einer Preisgarantie von 12 Monaten.

Die zugrunde gelegten Verbrauchsmengen stammen aus dem aktuellen Monitoringbericht der Bundesnetzagentur. Demnach wurden 2022 rund 27,9 Milliarden Kilowattstunden Strom und rund 43,3 Milliarden Kilowattstunden Gas an Haushalte in der Grundversorgung geliefert.

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